
Die Marke Demeter ist eng mit dem Konzept der biodynamischen Landwirtschaft verbunden, das auf Ideen des Anthroposophen Rudolf Steiner aus den 1920er Jahren basiert. Während Demeter-Lebensmittel oft für ihre Qualität und Natürlichkeit gelobt werden, gibt es an den zugrundeliegenden Methoden jedoch erhebliche wissenschaftliche Zweifel. Viele Verfahren, die Demeter-Landwirte anwenden, basieren auf esoterischen Überzeugungen. Sind also Bullshit.
Esoterische Praktiken und Präparate
Im Zentrum der Demeter-Landwirtschaft stehen spezielle Präparate, die nach bestimmten Mondphasen und kosmischen Zyklen eingesetzt werden sollen. Diese Präparate bestehen aus natürlichen Substanzen wie Kuhdung, Quarz und Schafgarbe, die in tierische Behältnisse gefüllt und für einige Monate vergraben werden. Laut Demeter sollen sie so Energie aus kosmischen Kräften aufnehmen, die dann auf die Pflanzen übergeht. Diese Methoden basieren jedoch auf keiner wissenschaftlichen Grundlage. Der Einsatz von Kuhhörnern oder das Vergraben dieser Präparate mag zwar rituell wirken, hat aber laut Experten keine nachweisbare Wirkung auf den Pflanzenwuchs.
Der Einfluss der Sterne und Planeten
Ein weiteres umstrittenes Element ist die starke Betonung astrologischer Einflüsse. Steiner postulierte, dass kosmische Kräfte – ähnlich wie in der Astrologie – auf das Wachstum von Pflanzen wirken. Demeter-Landwirte orientieren sich deshalb an einem speziellen Saatkalender, der basierend auf den Positionen von Mond und Planeten empfiehlt, wann und wie Pflanzen zu säen und zu pflegen sind. Die moderne Agrarwissenschaft sieht jedoch keinen Zusammenhang zwischen planetarischen Stellungen und Ernteergebnissen, was diesen Ansatz als eher esoterisch und unwissenschaftlich erscheinen lässt.
Mangelnde Evidenz in der Forschung
Wissenschaftliche Untersuchungen zu den biodynamischen Methoden von Demeter sind selten und wenig überzeugend. Es gibt keinen belastbaren Beweis, dass diese Praktiken messbare Vorteile für Pflanzen oder Böden haben. Tatsächlich führt die Orientierung an diesen strikten, esoterischen Regeln oft dazu, dass Demeter-Bauern auf moderne, erprobte landwirtschaftliche Methoden verzichten, was die Effizienz und Ertragskraft verringern kann.
Fazit
Demeter hat zweifellos einen positiven Einfluss auf die biologische Landwirtschaft und fördert den Verzicht auf synthetische Pestizide und Düngemittel. Doch die esoterischen, sehr unwissenschaftlichen Praktiken rund um Präparate und Mondzyklen stoßen bei Experten auf Skepsis. Wer auf Produkte mit Demeter-Siegel setzt, sollte sich bewusst sein, dass die Qualitätsstandards zwar hoch sind, jedoch auch von Methoden begleitet werden, deren Nutzen wissenschaftlich nicht belegt ist. Klassische Bio-Siegel können hier passender sein. Es bleibt ein Rätsel, warum viele gebildete Menschen so sehr auf Demeter abfahren. Vielleicht ist es der Glaube, so wie bei der Homöopathie?